Das ist der zweite Teil der Serie „Das eigene Orakelkartenset in die Welt bringen“. Ich freue mich sehr, dass Du auf dem Weg bist, ein tolles Orakelkartenset in die Welt zu bringen.

Hier erzähle ich Dir einige wichtige Elemente zur Gestaltung der Karten und das passende Zeitmanagement.

Design-Fieber

Entweder Du bist selbst Designer oder Du solltest vor allem für dieses umfangreiche Projekt in einen investieren. Suche Dir einen Designer, der Dich versteht und mit dem Du gerne zusammen arbeiten möchtest, die billigste Lösung ist oftmals nicht die schickste Lösung, energetisch und qualitativ. Hier kannst Du sehr erkennen, wie Du Dich selbst und auch die Arbeit der anderen wertschätzt.

Das eigene Orakelkartenset qualitativ in die Welt zu bringen braucht Investitionsgeist. Deswegen ist Dein Warum so wichtig. Wenn Du hier zögerst, lies noch mal den ersten Teil der Serie durch.
Möchtest Du es dennoch alles selbst machen, dann kalkuliere noch mal mehr Zeit ein, zum Lernen der entsprechenden Grafik-Programme, damit Du die Karten auch für den Druck fertig machen kannst. Mache das frühzeitig. Es gibt nichts ärgerlicheres als 48 Karten fix und fertig gestaltet zu haben, um dann zu hören, dass diese nicht druckbar sind. Denn wie es auf dem Bildschirm aussieht, so ist es noch lange nicht im Druck, auch was die Farbgebung betrifft.
Ich selbst habe meine Karten mit den Adobe Produkten Photoshop und InDesign erstellt.
Mittlerweile gibt es viele gute Designprogramme auf dem Markt. Ich kenne einige, die mit Canva sehr gut arbeiten. Ich selbst habe da keine Erfahrung was die Druckqualität betrifft.
Für welches Programm Du Dich auch entscheidest, wichtig ist, dass die Daten hinterher für einen Druck nutzbar sind. Programme wie Powerpoint und Word sind dafür auf keinen Fall geeignet.

Ausdrucken und Spielen

Wenn Du Deine Karten erstellt, empfehle ich Dir, diese immer wieder auszudrucken. Das ist nicht nur hilfreich bei der Überprüfung der Abstände und Größe. Es ist ein optischer Unterschied, die Karten nur auf dem Bildschirm zu betrachten oder auch in den Händen zu halten.
Arbeite und spiele selbst mit ihnen. Erfüllen sie die Voraussetzungen, die Du am Anfang festgelegt hast?
Hier hast Du noch alle Zeit, etwas zu verändern.
Außerdem ist es hier schon so grandios, die eigene Entstehung zu betrachten und eben in den Händen zu halten. Auch fallen einem dort Rechtschreib- und Grammatikteufel noch mal schneller ins Auge als am Bildschirm.
Womit wir direkt zum nächsten Punkt springen.
Lass Deine Karten vor der Produktion von anderen lesen, immer. Deine Sicht ist durch die Gestaltung einfach schon eingeschränkt, weil Dein Geist weiß, was Du sagen willst. Ich lass meine Karten von mind. 3 verschiedenen Personen mehrmals prüfen und bin immer wieder selbst erstaunt, welche kleinen Teufel man sogar noch nach dem tausendsten Lesen entdeckt.

Zeitmanagement und was alles so schief laufen kann

Mache Dir einen Zeitplan.
Hab Dein Ziel im Blick und verfolge dann auch dieses Ziel. Wenn ich ein neues Set plane, was ich Ende des Jahres fertig in meinen Händen halten möchte, fange ich Anfang des Jahres mit der Planung an.
Bedanke Deine Zeit und die Zeit, die andere benötigen, je mehr Außenstehende (Designer, Druckerei) den Prozess mit gestalten, umso mehr Zeit plane ein.
Und dann achte darauf, dass jeder seine Zeiten auch hält bzw. halten kann. Jemand muss den Hut aufhaben und den solltest Du tragen.
In der Druck-Produktion sind oft mehrere Schritte notwendig, die alle Zeit benötigen. Oft werden diese Stufen auch in unterschiedlichen Werken ausgeführt, selbst wenn Du es bei einer Druckerei beauftragst. Das bedeutet einfach, dass auch noch Transportwege hinzukommen. Frage Druckereien rechtzeitig an und frage nach der Kapazitätenauslastung.
Und dann passieren noch ungeplante Dinge

Die Karten haben vollkommen falsche Druckfarben.
Es gibt einen Unterschied zwischen Druck- und Bildschirmfarben. Damit das nicht geschieht, ist es gut einen Designer an Deiner Seite zu haben oder zumindest eine Druckerei, die darauf achtet. Lass Dir einen Proof von der Druckerei erstellen, um alles auf Richtigkeit prüfen zu können, bevor die ganz große Maschine los legt.

Die Karten sind verschnitten.
Das ist mir in meiner ersten Auflage passiert. Ich hatte alles super zeitlich kalkuliert – dachte ich. Vor Weihnachen sollte die Auflage auf den Markt, ich hatte die Werbetrommel schon kräftig gerührt und die ersten Bestellungen, perfekt. Knapp vier Wochen vor Weihnachten lagen die Love & Shine Karten in meinen stolzen Händen. Nur nicht lange, denn die Karten waren am Rand verschnitten – 550 Stück. Du kannst Dir sicher vorstellen, wie ich geheult habe und erstmal im Vollschock war. Nach einem Tag mit Rotz und Wasser war ich zum Glück soweit wieder klar mit der Druckerei sprechen zu können. Denn ehrlich, in diesem Moment hätte ich am liebstem jemanden angeschrieen. Das entlädt zwar das eigene Nervensystem, stresst aber das andere und wir brauchten eine Lösung mit klaren Nerven. Die Lösung haben wir dann gemeinsam in mehreren Gesprächen gefunden, die Karten wurden alle etwas kleiner. Da ich zum Glück genügend Randabstand hatte, war das kein Problem und für Außenstehende nicht sichtbar, weil die Schnittführung dann wieder hochprofessionell war. Genau das ist der Grund, warum meine Karten so ein Sonderformat haben, denn eigentlich sollte sie komplett DIN A6 sein. So wurde ein Fehler zu etwas Besonderem.

Doch zurück zu meinem Zeitmanagement. Durch den Verschnitt mussten alle Karten wieder in die Druckerei, eine neue Stanzvorlage musste erstellt werden, die Karten mussten gestanzt werden und wieder zu mir transportiert werden. Von der Zeit der Lösungsfindung einmal abgesehen. So verflogen zwei weitere Wochen.
Was zur Folge hatte, dass ich meinen Weihnachts-Urlaub verschieben musste, weil ich ja alle Karten noch rechtzeitig versenden wollte, was ich auch glücklich geschafft habe.

Du siehst eine gute Planung ist sinnvoll, damit es Dir Deine Zeitplanung nicht durcheinander bringt.
Im dritten Teil beschäftigen wir uns mit den Fragen nach Material und Produktion.

Love, Sandra 

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